Was passiert bei einer Mondfinsternis?

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AUTOR/IN
Jenny Weber

Manchmal ist am Himmel ein besonderes Schauspiel zu beobachten: eine Mondfinsternis. Aber was genau passiert da und was ist der Unterschied zwischen einer partiellen und totalen Mondfinsternis?

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Mondfinsternis

Was ist das?

Bei einer Mondfinsternis tritt der Mond in den Schatten der Erde - er verdunkelt sich. Das passiert nur bei Vollmond und nur dann, wenn die Erde genau zwischen dem Mond und der Sonne steht - sich die Himmelskörper also genau auf einer Linie befinden.

Bei einer partiellen Mondfinsternis tritt der Mond nur teilweise in den Schatten der Erde. Ein Teil von ihm ist dann verdeckt und in schwarz gehüllt.

Nur wenn Sonne, Erde und Mond genau auf einer Linie liegen, ist von der Erde aus eine totale Mondfinsternis zu beobachten.

Der Mond befindet sich dann vollständig im Schatten der Erde.

Das passiert in Deutschland ungefähr zweimal im Jahr. Meistens wandert der Mond knapp oberhalb oder unterhalb am Erdschatten vorbei.

Verschiedene Phasen

Der Mond verdunkelt sich langsam - immer ein Stückchen mehr. Und der Grad der Verdunkelung ist nicht immer gleich. Manchmal ist nur ein kleines Eckchen von ihm schwarz und der Mond sieht ein bisschen so aus, als wäre er "angeknabbert" worden.

Ein anderes Mal ist nur noch eine schmale Sichel von ihm zu sehen. So ähnlich, wie beim zu- oder abnehmenden Mond. Nur, dass sich dieses Schauspiel bei Vollmond ereignet.

Das Wetter muss mitspielen

Um das kosmische Schattenspiel beobachten zu können, ist eine gute Wetterlage Voraussetzung. Nur bei klarem, wolkenfreien Himmel ist eine Mondfinsternis zu sehen.

Gewusst?

Für einen Astronauten sieht das ganze übrigens "von oben" wie eine totale Sonnenfinsternis aus.

Aus dem Weltall gesehen verdeckt bei diesem Phänomen nämlich die Erde die Sonne - und nicht die Erde den Mond. 😉

Totale Mondfinsternis

Nur wenn Sonne, Erde und Mond genau auf einer Linie liegen, ist eine totale Mondfinsternis zu beobachten. Der Mond leuchtet dann blutrot. Das passiert aber nur sehr selten.

Wie genau das aussieht und wie es dazu kommt erfahrt ihr hier:

Nicht finster, sondern leuchtend

Der Begriff "totale Mondfinsternis" ist ein wenig verwirrend, denn der Mond verfinstert sich nicht, sondern leuchtet in einem magischen Rot.

Die Sonnenstrahlen werden von der Atmosphäre der Erde zerstreut. In den Kernschatten der Erde dringt nur noch rotes Licht. So ein rotes Licht kennen wir auch vom Sonnenuntergang.

Wenn der Mond ganz in den Kernschatten der Erde wandert, lässt dieses rote Licht aus der Erdatmosphäre den Mond rot leuchten.

Vermutlich wegen der Färbung wurden früher Legenden über den "Blutmond" erzählt:

Die Menschen glaubten, das während einer Mondfinsternis böse Gestalten hinter dem Mond her sind.

Bei den Wikingern hieß es, ein Wolf jagt den Mond, in China wurde erzählt, dass ein Drache den Mond verschlingt.

Und die indigenen Völker am Amazonas dachten, dass ein Pfeil den Mond getroffen und ihn verwundet hat.

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