Alle vier Jahre gibt es ein Schaltjahr

Warum gibt es Schalttage?

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AUTOR/IN
Autorin: Anika Assfalg

Seit Jahrhunderten messen Menschen die Zeit und ordnen sie in Tage, Monate und Jahre. Aber so einfach lässt sich die Natur nicht in Muster packen.

Ein Kalender-Abreißblock: Drauf der 29. Februar 2008 (Foto: dpa Bildfunk, Foto: Holger Hollemann dpa/lni)
29. Februar: Mal gibt es ihn, mal nicht.

Das Jahr hat 365 Tage. So lange braucht die Erde, um einmal die Sonne zu umkreisen. Dann beginnt ein neues Sonnenjahr. So hat es schon der griechische Astronom Hipparchos knapp 200 v. Chr. errechnet.

Nach seiner Rechnung waren es allerdings nicht genau 365 Tage, sondern 5 Stunden, 55 Minuten und 12 Sekunden mehr.

Das ist knapp ein viertel Tag! Aber einen viertel Tag kann es nicht geben. Was tun?

Der römische Feldherr Julius Cäsar hatte die Lösung: Alle vier Jahre gibt es einen zusätzlichen Tag im Jahr, einen Schalttag. Mit dem von ihm eingeführten Julianischen Kalender, sollte die Zeitrechnung wieder stimmen. Dachten sie.

Zeichnung des römischen Feldherrn Julius Caesar (Foto: SWR)
Der römische Feldherr Julius Caesar

Aber Hipparchos hatte sich verrechnet: um 11 Minuten und 14 Sekunden. Alle 128 Jahre fand demnach ein Schaltjahr zu viel statt. Und das hatte Auswirkungen auf die Jahreszeiten. Der Frühlingsanfang verschob sich immer mehr in den Winter.

Als der Frühling 1582 bereits zehn Tage zu früh begann, korrigierte Papst Gregor den Kalender um die fehlenden 11 Minuten und 14 Sekunden. Er führte den Gregorianischen Kalender ein, den wir auch heute noch verwenden. Ein Sonnenjahr dauert demnach 365 Tage, 5 Stunden, 48 Minuten und 46 Sekunden. Das sind 365,25 Tage.

Grafik: Die Erde kreist um die Sonne (Foto: SWR)
Der "Trick" mit dem Schaltjahr

Das Schaltjahr gibt es weiterhin – aber nicht mehr einfach alle vier Jahre. Die Rechnung ist etwas komplizierter geworden:

Alle durch 100 teilbaren Schaltjahre fallen nämlich aus, also zum Beispiel im Jahr 1900 und dann wieder 2100. Weil das aber auch nicht ganz stimmen würde, gibt es auch von dieser Regel wieder eine Ausnahme: Alle Schaltjahre, die durch 400 teilbar sind, bleiben Schaltjahre, also 1600, 2000 und dann wieder 2400.

Das Jahr 2000 war also ein Schaltjahr, denn 2000 ist durch 100 und 400 teilbar. Hingegen wird 2100 kein Schaltjahr sein, weil 2100 nicht durch 400 teilbar ist. Alle, die also am 29. Februar Geburtstag haben, legen sich am besten gleich einen Taschenrechner zu, damit sie ihren nächsten Geburtstag nicht verpassen. :-)

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Autorin: Anika Assfalg